- Juni 2021
„Wer seine Vergangenheit vergißt, verliert seine Identität“.
Andrzej Szczypiorski
Die Gedenkfeier für die Toten des Lagers Zgoda war im vorigen Jahr geprägt vom fünfundzwanzigjährigen Jubiläum des Gedenkens, aber auch durch die einschränkenden Bestimmungen, die die Pandemie erforderte. In diesem Jahr sind diese Einschränkungen erfreulicherweise jedoch gelockert. Das ermutigt zu der Hoffnung, dass sich dieses Mal wieder mehr Besucherinnen und Besucher zur Gedenkfeier in Zgoda einfinden werden. Wir laden dazu herzlich ein.
Das Gedenken wird in diesem Jahr am Samstag, dem 19. Juni, begangen. Wie üblich beginnt es um 10.00 Uhr mit einer hl. Messe in der St.-Josefs-Kirche zu Königshütte/Cnorzow, die von Herrn Pfarrer Dadaczynski zelebriert werden wird. Danach findet um 12.00 Uhr an der Gedächtnisstätte am ehemaligen Lagertor eine Ehrung der Toten des Lagers Zgoda statt. Um 13.00 Uhr wird Herr Pfarrer Chudoba aus Gleiwitz am Denkmal für die Lageropfer auf dem Kommunalfriedhof von Friedenshütte/Nowy Bytom eine Gedenkandacht halten. Den Abschluß des diesjährigen Gedenktages wird gegen 13.30 Uhr eine Andacht von Herrn Pfarrer Olenski von der evangelisch-lutherischen Gemeinde Schwientochlowitz auf dem evangelischen Friedhof bilden.
Sechsundsiebzig Jahre nach dem tragischen Geschehen in Oberschlesien mag da und dort die Meinung aufkommen, daß es nunmehr genug sei mit dem Erinnern. Eine Antwort dazu findet sich in einem Zitat des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken“.